Zeitgeschichte regional | 02. Jg., 1998, Heft 2

4,10 

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Beschreibung

Das Jahr 1998 war gefüllt mit Jahrestagen – 150 Jahre Revolution von 1848, 80 Jahre Novemberrevolution und 60 Jahre Pogromnacht 9./10. November 1938, 30 Jahre Studentenunruhen und Prager Frühling 1968-, aber auch mit Auseinandersetzungen um ritualisierte Gedenkformen. Auch die Diskussion um das Berliner Holocaust-Mahnmal kann als eine Anregung gelesen werden, wie Erinnerung zukünftig möglich ist. Der Streit um die Rede Martin Walsers anläßlich der Verleihung des Friedenspreises beschäftigte zuletzt die Öffentlichkeit. Auch für uns waren die verschiedenen Jahrestage Anlaß zu einer Beschäftigung mit den historischen Ereignissen, vor allem mit ihrer Rezeption in späteren Zeiten. Dr. Karge schrieb über die Rezeption der 1848er Revolution kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, und Dr. Mahlburg erinnerte sich an das turbulente Jahr 1968. Allerdings ließen sich nicht alle unsere Wünsche nach Beiträgen erfüllen – historische Forschung richtet sich nur begrenzt an runden Jahreszahlen aus.
Neben dem zentralen Thema findet sich eine Reihe von weiteren Artikeln in diesem Heft, insbesondere zur regionalen Geschichte des Nationalsozialismus. Zahlreiche Beiträge widmen sich der zeithistorischen Bildungsarbeit, wobei dieses Mal die Arbeit von Museen im Vordergrund steht. Und, wie gewohnt, gibt es eine lange Reihe von Buchbesprechungen, Veranstaltungsberichten und anderen Informationen.
Bei der Vorbereitung des vierten Heftes mußten wir feststellen, daß die große Zahl der angebotenen Texte die Kapazität unserer Zeitschrift sprengt. Praktisch ist auch schon das nächste Heft gefüllt! Eigentlich eine sehr positive Situation, die etwas über den wachsenden Bekanntheitsgrad und über die Anerkennung unserer Arbeit aussagt. Dahinter verbirgt sich allerdings ein wachsender redaktioneller Aufwand, der ehrenamtlich fast nicht mehr zu leisten ist. Ohne den übergroßen Krafteinsatz – außerhalb ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit – von Angrit Weber und Mathias Rautenberg wäre eine kontinuierliche Redaktionsarbeit nicht möglich.
Um unsere Kontakte in Mecklenburg-Vorpommern und in die benachbarten Bundesländer zu verbessern, haben wir unsere Redaktion mit kompetenten Fachleuten erweitert. Neu hinzugekommen sind Irmfried Garbe (Greifswald) und Dr. Ortwin Pelc (Hamburg).
Trotz der positiven Entwicklung unserer Zeitschrift sind wir in der Zusammenarbeit mit den Lehrern nicht vorangekommen. Es ist uns wieder nicht gelungen, eine(n) Pädagogin(en) zu gewinnen, die/der eine didaktisch aufbereitete Unterrichtseinheit in „ZEITGESCHICHTE REGIONAL“ vorstellt. Das wäre ein wichtiges Dienstleistungsangebot unserer Zeitschrift für Mittler der politischen Bildung in diesem Land, auf as wir nicht verzichten wollen. Deshalb werden wir von diesem Ziel nicht abgehen, und solange wird im Editorial eine Klage geschrieben stehen.
Weiterhin erweist es sich in einer Halbjahresschrift als schwierig, auf Veranstaltungen zur regionalen Zeitgeschichte im nächsten halben Jahr hinzuweisen. Von den Trägern politischer Bildung wird „ZEITGESCHCHTE REGIONAL“ noch nicht als wichtiger Informationsvermittler angesehen. Doch mit nahezu 200 Abonnenten und einem Einzugsgebiet über unser Bundesland hinaus lohnt es sich, in diesem Periodikum Veranstaltungen anzukündigen oder für Bücher zu werben.
Mit der Hoffnung auf viele interessante Anregungen beim Lesen des vierten Heftes von „ZEITGESCHICHTE REGIONAL“ wünschen wir Ihnen einen frohen Jahreswechsel.

Ihr Redaktionsteam