Sonderausstellung: Not macht erfinderisch. Mecklenburger Notgeld aus der frühen Weimarer Republik

 

 

Sonderausstellung vom 15.1.2024 bis 7.4.2024

„Not macht erfinderisch. Mecklenburger Notgeld aus der frühen Weimarer Republik“. Eine Ausstellung der Stiftung Mecklenburg

Mit dieser Ausstellung wird ein besonderes Kulturgut in den Fokus gerückt. Präsentiert werden rund 400 Scheine, davon zwei Drittel mit Vorder- und Rückseite.
Nach dem Ersten Weltkrieg fehlte in Deutschland nicht nur das große Kapital, sondern buchstäblich auch Kleingeld aus Metall. Mit lokalen Notgeldscheinen versuchten Städte und Gemeinden, Abhilfe zu schaffen.
Mecklenburgische Notgeldscheine tragen künstlerische Handschriften aus der Region, wie von Ludwig Warning aus Strelitz, aber auch solche aus anderen Gegenden, etwa die von Josef Dominicus aus Paderborn.
Gab es derlei Notgeld auch in anderen Regionen, so war das im Jahr 1921 ausgegebene Reutergeld eine spezielle Mecklenburger Erfindung. Dieses „Geld“ war ein reines Sammelobjekt ohne Zahlungsfunktion. Verbindendes Motiv der für 70 Orte gefertigten Scheinserien waren Zitate aus Werken des Schriftstellers Fritz Reuter. Ihr Verkauf war sowohl eine identitätsstiftende Maßnahme als auch Tourismus-Werbung. Aufträge zur Gestaltung des Geldes gingen an die regionale Kunstszene, um diese in einer Krisenzeit zu unterstützen. Die Aufträge zur grafischen Gestaltung übernahmen fünf Künstler aus Rostock und Schwerin, darunter Egon Tschirch, Richard Zscheked und Hermann Koenemann.

Abbildung: Reutergeld, 10 Pfennig der Stadt Kröpelin (Vor- und Rückseite) gestaltet vom Rostocker Maler und Grafiker Egon Tschirch, Reproduktion: Stiftung Mecklenburg