Sonderausstellung: „abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“

 

 

 

Sonderausstellung „abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“ vom 12.7 bis 9.9. im Kröpeliner Tor

 

Judenfeindliche Postkarten

Über die Jahre hat der Berliner Sammler Wolfgang Haney fast 1.000 antisemitische Postkarten zusammengetragen, von denen eine Auswahl in der Wanderausstellung „abgestempelt“ dokumentiert ist. Die meisten stammen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Sie sind als historische Quellen zu verstehen, die als Gebrauchsgegenstände einen unmittelbaren Blick in die Welt des Alltags, geprägt durch Vorurteile und Diskriminierungen, ermöglichen.

Die Ausstellung verfolgt jedoch nicht nur das Ziel, etwas Vergangenes zu präsentieren. Vielmehr will sie Besucherinnen und Besucher über Motive und Bildsprachen aufklären, damit sie lernen, sowohl Antisemitismus als auch andere Formen diskriminierender Etikettierungen in der Gegenwart zu erkennen und zu deuten; denn nur wenn man in der Lage ist, Codes zu dechiffrieren und Symbole zu erschließen, kann man sich dagegen wehren. Wer die Ausstellung besucht hat, wird die im privaten, halböffentlichen und öffentlichen Raum geführten Diskurse z. B. über „die“ Ausländer oder „den“ Islam reflektierter wahrnehmen können.

Eine Wanderausstellung im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, basierend auf der gleichnamigen Ausstellung des Museums für Post und Kommunikation und des Jüdischen Museums der Stadt Frankfurt am Main überarbeitet von Prof. Dr. Thomas Goll, TU Dortmund

Bildunterschrift: „Grosse Menagerie“ (verschickt 1899); Tiere bevölkerten zahlreiche judenfeindliche Postkarten. Sie spielten meistens auf jüdische Familiennamen an, wie etwa Hirsch, Löwy oder Bär.