Editorial
Einführung
Vom 2. Oktober 2003 bis 7. März 2004 fand im Kulturhistorischen Museum (Kloster zum Heiligen Kreuz und Kröpeliner Tor) die vom Bürgerhaus KTV / Innenstadt erarbeitete Ausstellung „Stadtlich. Historisches Selbstporträt – die Kröpeliner-Tor-Vorstadt in Rostock“ statt.
Drei Jahre lang erforschten die MitarbeiterInnen des Bürgerhauses zusammen mit den in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt Wohnenden und Arbeitenden die Geschichte ihres Stadtteils. Insgesamt 87 Mitstreiter, davon 34 Schüler, stöberten in eigenen und fremden Archiven, suchten nach Exponaten, führten Interviews. Durch die Mitglieder der Geschichtswerkstatt Rostock e.V., des Trägers des Bürgerhauses, bekamen sie fachliche Unterstützung. Mit dem Kulturhistorischen Museum und dem Büro grafikagenten fanden sie kompetente und engagierte Partner bei der musealen Umsetzung einer Unmenge von Material. Das Archiv der Hansestadt Rostock unterstützte die vorliegende Publikation.
Im Mittelpunkt des Interesses standen immer die Aussagen der älteren Bewohner des Viertels. 28 Zeitzeugen konnten über das Arbeiten und Wohnen in der Vorstadt befragt werden. Sie möglichst viel zu Wort kommen zu lassen, ist ein wichtiges Anliegen gewesen.
Das Projekt hat seinen Schwerpunkt ganz bewußt auf die Entstehungszeit der Kröpeliner-Tor-Vorstadt gesetzt. Es soll vermittelt werden, wie dieses Quartier im Zeitraum von 1880 bis 1914 entstand und allmähIich zu einer „Stadt in der Stadt“ heranwuchs. Dabei werden Einblicke in die verschiedenen Bereiche des Lebens gegeben. Es wird immer vom wiedererkennbaren Ort ausgegangen. Dabei sind die behandelten Themen nicht zuletzt durch die Forschungsinteressen der einzelnen Mitstreiter geprägt. An vielen Stellen sind auch Ausblicke auf spätere Zeiten möglich. Die jüngere Vergangenheit wird behandelt, wenn es für das Gesamtverständnis der Stadtteilentwicklung notwendig ist.
Besonders erfreulich ist es, daß in die Ausstellung und das Buch viele unbekannte Fotos und Objekte Eingang fanden. Die meisten der insgesamt 64 Leihgeber sind Privatpersonen. Die Ausstellung „Stadtlich“ sahen insgesamt ca. 10.000 Besucher. Außerdem wurden die Angebote des Begleitprogramms rege genutzt. Dazu zählten die Führungen und Vorträge durch Mitglieder der Geschichtswerkstatt Rostock e.V. sowie drei Themensonntage. Historische Kinderspiele wurden vorgeführt und mit den Besuchern ausprobiert, alte Gewerbetechniken von traditionellen Unternehmern des Viertels gezeigt sowie Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in früheren Zeiten veranschaulicht.
Inhalt
Einführung
Geschichte der KTV
Eine neue Vorstadt, Neptunwerft, Brauerei, Gewerbe, Bauliche Entwicklung, Verkehr, Sozialfürsorge, Bevölkerung, Kindergärten und Schulen, Religiöses Leben, Politisches Leben, Freizeit
Zeitzeugen kommen zu Wort
Ilse Ebert, Erika Fäcks, Heinrich Gottschalk, Gerhard Grählert, Gertrud Grahl, Liselotte Haberkost, Gustav Heisenberg, Karl Jacobi, Rotraut Jokubait, Jürgen Karl, Jens Langer, Gerda Lindenberg, Helene Melcher, Charlotte Müller, Joachim Neetz, Eberhard Peters, Carl-AIfred Plothe, Christian Plothe, Margarete Pragst, Hannelore Rölle, Gerda Schuldt†, Heidemarie Schumacher, Käte Schröder, Hildegard Sperling, Eckard Stoyke, Erich Stübe, Wolfgang Wilken, Udo Winterfeldt
Unternehmerskizzen
Fleischerei Ahrndt, Foto Baarck, Uhren und Goldwaren Alfred Bekropat, Schneiderei Bössow, Korbwaren Falck, Bäckerei Hess, Uhren Höpfner, Fahrradhaus G. Jordan, Bäckerei Kentzler, Wäscherei Krohn, Uhren und Schmuck, Liebetreu, Pelzhaus Möller, Glaswerkstatt Plothe, Schuhmacherei Schippmann, Fleischerei Seibt, Glas Werner
Danksagung