Werkstattarbeit ist Bürgerbeteiligung

 

In jeder guten Werkstatt wird viel Wert auf die Meinung des Kunden gesetzt.
Das ist auch in der Geschichtswerkstatt der Fall. Aber hier ist die Belegschaft der Werkstatt außerdem bemüht, möglichst oft Helfer von außen mit in die Arbeit einzubeziehen, neue Ideen aufzugreifen und Werkstattergebnisse einer möglichst breiten Öffentlichkeit zur Nutzung zu übergeben.
Man kann das auch Bürgerbeteiligung nennen.
Seit ihrer Gründung handelt die Geschichtswerkstatt nach diesem Prinzip, mal erfolgreich, dann wieder mit weniger gutem Ergebnis.
Ein Höhepunkt war sicherlich, als in den Jahren 2002 bis 2003 fast 90 Schüler und Bewohner der KTV die Geschichte des Stadtteils erforschten. Sie stöberten in eigenen und fremden Archiven, suchten nach Exponaten, führten Interviews und gestalteten im Kulturhistorischen Museum die Ausstellung „Stadtlich. Historisches Selbstporträt – die Kröpeliner-Tor-Vorstadt in Rostock“.
An die gewonnenen Erfahrungen konnte angeknüpft werden, als zur 800-Jahrfeier Rostocks viele Rostocker dem Aufruf folgten, ganz persönliche Exponate aus dem Privatbesitz zur Verfügung zu stellen und in der Ausstellung „Rostock. Meine Geschichte“ möglichst mit beigefügten persönlichen Texten zu zeigen.
Bürgerbeteiligung in der Rostocker Geschichtswerkstatt heißt auch, im Ehrenamt bei der Nutzung des Kröpeliner Tores mitzuwirken, in Schulprojekten z.B. Ausstellungsmaterial zu erarbeiten, sich im Arbeitskreis historisch interessierter Senioren auszutauschen, an Vorträgen und Stadtführungen teilzunehmen und vieles mehr.
Bürgerbeteiligung ist für die erfolgreiche Arbeit einer Geschichtswerkstatt lebensnotwendig. Sie ist gleichzeitig für die Beteiligten, ob nun Profi oder Laie, eine Chance für einen kollektiven Lernprozess, für die Gewinnung vieler neuer Erkenntnisse und das alles mit viel Spaß und Freude!