50. Geschichtssalon: Mehr als mecklenburgisch. Sprachliche (Über)anpassung bei immigrierten Vertriebenen seit 1945

50. Geschichtssalon im Kröpeliner Tor

„Mehr als mecklenburgisch. Sprachliche (Über)anpassung bei immigrierten Vertriebenen
seit 1945“.

Vortrag und Gespräch mit Dr. Klaas-Hinrich Ehlers (Universität Rostock)

Es gibt wohl kaum eine Familie in Mecklenburg-Vorpommern, in der nicht ein oder mehrere Personen erst nach 1945 als Flüchtlinge oder Vertriebene aus Pommern, Schlesien oder den Böhmischen Ländern zugewandert sind. In den Ortschaften in Mecklenburg-Vorpommern führte diese massive Zuwanderung zu einer äußerst komplexen Mischung von Dialekten und Umgangssprachen der verschiedensten Herkunft. Wie arrangierten sich die Bevölkerungsgruppen mit dieser großen Sprachenvielfalt, wie entwickelte sich die Sprache der Region über die Nachkriegsjahrzehnte weiter? Der Vortrag geht dieser Frage anhand von vielen Zeitzeugeninterviews aus Rostock und Umgebung nach.  Ein überraschendes Ergebnis dieser Untersuchungen ist, dass die Angehörigen der Vertriebenenfamilien heute vielfach ‚mecklenburgischer‘ sprechen als die alteingesessenen Mecklenburger derselben Altersstufe.

Anschließend besteht Gelegenheit zum Austausch.